Wirksamer Einsatz finanzieller Mittel zur Reduktion von Krankheitsausfällen

Als Hauptverursacher hoher (Personal-)Kosten stehen Krankheitsausfälle im Zentrum der Beobachtungen. Insbesondere "vermeidbare" Fehltage, die stark ins Gewicht fallen. Dieser Blog zeigt auf, dass Absenzen reduziert und zusätzlich benötigte Personalressourcen kalkuliert werden können. Diese Kosten sind einmalig und verbessern die Finanzlage nachhaltig.

Wirksamer Einsatz finanzieller Mittel zur Reduktion von Krankheitsausfällen

1. Ausgangslage

Schon immer waren und sind die Mitarbeitendenaufwände, die Höchsten in Betrieben des Gesundheitswesen. Von 65 bis über 85 % reicht die Spannweite, Tendenz weiter steigend. Ein zusätzlicher Kostentreiber kam in den letzten Jahren verstärkend dazu - Krankheitsausfälle. Häufig verursacht durch Erschöpfung und Stress. Vor nicht mal 10 Jahren rechnete ich selbst mit 3 - 5 Tagen pro Vollzeitstelle und Jahr. Heute sind es teilweise mehr als das dreifache, 10 bis 15 Tage sind keine Seltenheit.
 

2. (Aus)Wirkung

Wenn Mitarbeitende 2 bis 3 Wochen weniger pro Jahr arbeiten, hat dies Konsequenzen. Gerade in Betrieben mit 24/7 Leistungsbereitschaft benötigt es mehr Mitarbeitende für die gleiche Anzahl Arbeitsstunden. Und das wiederum bedeutet, höhere Personalkosten. Sicherlich wurde in den letzten Jahren einiges in die Produktivität und auch die Digitalisierung investiert. So werden Aufgaben heute effizienter und schneller erledigt. Da aber auch die Komplexität und die Regulierung zugenommen hat, fällt der Effizienz-Effekt vielfach der Zusatzbeanspruchung zum Opfer. All dies hat zur Folge, dass der Druck auf die Mitarbeitenden steigt. Dies wiederum schadet der mentalen Belastbarkeit und diese wiederum direkt der physischen Gesundheit. Alles in allem werden die Mitarbeitenden unter diesem Druck häufiger krank und fallen aus. Die Kosten, verursacht durch Absenzen, gehen in die Milliarden und sogar Versicherungen sind vielfach nicht mehr bereit, Institutionen im Gesundheitswesen zu versichern. Aus all diesen Gründen ergibt sich ein Teufelskreis, den man, so denken die meisten, nicht durchbrechen kann - doch man kann!
 

3. Wissen, wie es den Mitarbeitenden geht

Um die Schleife zu durchbrechen, muss zuallererst eine Analyse stattfinden. Eine, die herausfindet, wie es den Mitarbeitenden überhaupt geht und was die möglichen Gründe für erhöhte Ausfälle sein könnten. Die Erfahrung aus 13 Jahren Heimleitung zeigt die Hauptgründe, die für Ausfälle von Mitarbeitenden verantwortlich waren:

- Druck/Stress im Privatleben
- Druck/Stress am Arbeitsplatz
- Unzufriedenheit (Privat oder Arbeitsplatz)
- Mangelnde Resilienz
- Tiefe Betriebsidentifikation/Loyalität und Egoismus
- Krankheit(en) - Beschwerden

Diese Auflistung bestätigt, dass zwar der Druck am Arbeitsplatz oft einer der Gründe für Überbelastung ist, aber nicht nur. Gerade private Herausfoderungen erzeugen innere Spannungen, die wiederum am Arbeitsplatz in Form von Stress wahrgenommen werden. 

4. Vermeidbar oder nicht vermeidbar?

Bis auf Krankheiten/Unfälle sind, man glaubt es kaum, alle anderen Gründe für Absenzen vermeidbar! Dazu benötigt es jedoch (Mehr-)Aufwand im Bereich Führung und Begleitung der Mitarbeitenden. Rückkehrgespräche, Nachfolgegespräche, Schulungen, Informationen, Kommunikation um nur einige zu nennen. Dieses positive Leadership benötigt Zeit, nichts destotrotz ist der Erfolg in direktem Zusammenhang davon abgeleitet. Und auch der Druck am Arbeitsplatz kann reduziert werden. Durch den Einsatz von genügend Vollzeitstellen sinkt der Stress pro Stunde und Aufgabe. Dies hat nachhaltig positiven Einfluss auf die Abläufe und die Kultur in einem Betrieb.
 

5. Kalkulieren der benötigten (Finanz-)Ressourcen

Viele denken, dass es nicht möglich ist, auszurechnen, wie viele Stellen es (zusätzlich) benötigt, um das Stresslevel zu senken. Die nachfolgende Formel ist eine rudimentäre Kalkulation, aber korrekt und wirksam.

(Überstunden + nicht bezogene Ferien/Feiertage + Differenz zu tief budgetierte Absenzen)


effektive Stunden einer Vollzeitaquivalenz


Beispielrechnung
Musterbetrieb (80 VZA): 3000 Überstunden, 160 n. bez. Ferientage, 12 Krankheitstage (budgetiert 8)
Effektive Jahresarbeitszeit = 206 Tage à 8.4 Stunden (bei 42 Std./Woche) = Total 1'730.4 Std/Jahr

Benötigte Vollzeitstellen, um keine Erhöhung der Werte im Folgejahr zu risikieren: 4.1 VZA
Benötigte Vollzeitstellen, um die Werte auf Null zu reduzieren: 8.2 VZA
 

6. Wirksamer Einsatz finanzieller Mittel

Nun also liegt es an den Entscheidungsgremien die Mittel für die Verbesserung der Absenzenlage und der Überstunden bereitszustellen. Oftmals ist es ein sehr hoher Finanzbetrag, den es benötigt, um diese Prozess in Bewegung zu setzen. Dies schreckt viele Gremien ab, grünes Licht für die nötigen Finanzressourcen zu geben. Dazu kommt, dass sich nur schlecht beweisen lässt, ob die Massnahmen tatsächlich und raschmöglichst funktionieren. Und doch bin ich 100 %ig überzeugt, dass nur wer die richtige Menge finanzieller Mittel und mit Ihnen genügend Mitarbeitende zur Verfügung stellt, nachhaltig alle Kennzahlen, die im direkten Zusammenhang stehen, verbessert. 

Auf dem folgenden Link ist eine Berechnung und die Veränderung der Kennzahlen einsehbar. 
Präsentation Finanzressourcen

Sind Sie skeptisch oder umgekehrt, fühlen Sie sich bestärkt, die Absenzen aktiv anzugehen und damit auch die Finanzen nachhaltig zu beeinflussen? Dann melden Sie sich bei mir: info@dominic-bucher.ch

Ich bin überzeugt, gemeinsam können wir die Ursachen analysieren, die benötigten Stellen kalkulieren und nicht zuletzt die Entscheidungsträger mit Fakten überzeugen, die nötige Anzahl finanzieller Ressourcen bereit zu stellen.